Ausstellung Susanne Lorenzer

„Ich will mich selbst überraschen“

20.09.2021

Am 01. Oktober 2021 beginnt im Valleyer Schloss Bräu die Ausstellung der Valleyer Malerin Susanne Lorenzer. Vernissage (nur mit Voranmeldung) ist am 01. Oktober 2021 um 19 Uhr. Die Ausstellung ist an weiteren vier Tagen geöffnet: 02. Oktober von 13 bis 19 Uhr, 03. Oktober von 11 bis 17 Uhr, 04./05. Oktober von 17 bis 20 Uhr.

Susanne Lorenzer lebt seit 1973 in Valley an der Mangfall, im sogenannten „Tal der Gesetzlosen“ unterhalb des alten Schlosses. Im Haus und um das Haus herum überall Kunst und Kunstwerke. Im Nebengebäude das Atelier. In der Mitte ein großer Tisch, bunt vollgekleckst mit Farbe. Der Malertisch. Hier entstehen die Werke der Susanne Lorenzer, Acryl auf Leinwand, alle Formate – eine farbenfrohe. teilabstrakte Malerei.

Die Künstlerin hat Malerei und Grafik an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin studiert. Einer ihrer Lehrer war unter anderem der Maler Oskar Kokoschka. Sie hat als Grafikerin gearbeitet, ist in Valley und im Landkreis mit ihren Keramikwerken bekannt geworden und hat sich weitergebildet zur Kunsttherapeutin mit dem Schwerpunkt „Arbeit am Tonfeld“ (nach Heinz Deuser). Seit 2010 ist Susanne Lorenzer ausschließlich als Malerin tätig.

Die Vernissage am 01. Oktober wird musikalisch gestaltet durch Ralf Lorenzer (Klavier) und dem Musiker Christoph Bencic (Geige). Das eingespielte Duo überrascht und verzaubert das Publikum mit Jazzimprovisationen und eigenen Kompositionen von Ralf Lorenzer. Für die Vernissage ist aus Pandemiegründen eine Voranmeldung notwendig entweder telefonisch unter 08024-2918 oder per Mail an susanne_ralf@freenet.de. Es gilt während der gesamten Ausstellung Maskenpflicht und die 3G-Regel. Der Eintritt ist frei. Die Preisliste für den Erwerb eines der Werke liegt im Ausstellungsraum aus.

„Ich bin mitten in einem Wandlungsprozess“
In ihrer Ausstellung Anfang Oktober zeigt sich Susanne Lorenzer von einer neuen Seite ihrer Malerei. Während ihre früheren Werke stärker durch grafische Elemente beeinflusst waren, befindet sie sich in einem Wandlungsprozess hin zu mehr Spontaneität in der Malerei. Sie versteht ihre Arbeit am Bild als „Ressonanzprozess“ zwischen Werk und Schöpferin. Ihre Kompositionen sind geprägt von teils flüchtigen Wahrnehmungen in der Natur oder in der Begegnung mit Menschen – Wahrnehmungen, die sie in Miniaturskizzen, wie hingeworfen, auf Papier festhält. Inspiriert durch ihre Skizzen beginnt dann die Arbeit am Werk – ohne Vorlage, ohne regelrechtes Konzept, sondern ganz Hingabe an Leinwand und Material. Dennoch wirken die Skizzen wie unbewusste Katalysatoren für das entstehende Werk, das wiederum nie ein exaktes Abbild der Skizzen darstellt.

„Ich schalte mein Hirn aus“
Susanne Lorenzer beschreibt ihren Arbeitsprozess folgendermaßen: „Ich versuche schneller zu arbeiten als meine Gedanken laufen. Ich sehe nichts, wenn ich male. Ich muss es mir am nächsten Tag anschauen. Im Moment des Malens nehme ich nichts ‚eins zu eins‘ wahr.“ Dann hängt das Bild für eine Nacht. Am nächsten Tag betrachtet sie das Bild und sieht jetzt tatsächlich bewusst, was sie gemalt hat. Dabei ergeben sich für sie selbst in der Betrachtung der Werke Überraschungen, Momente des Staunens, weil sie erst in nachhinein wirklich erkennt, was sie gemalt hat. „Dann ist das Bild fertig oder eben auch nicht.“ Möchte sie an dem Bild weiterarbeiten, beginnt ein neuer Malprozess.
Ihr Ehepartner Ralf Lorenzer, im Landkreis unter anderem bekannt durch seine Band „Outlaw Valley Jazzband“, beschreibt, dass „Susanne im Schaffensprozess in ihrer eigenen Welt ist, mitten im Schaffen, außerhalb der Welt.“

Die Natur und der Mensch
Susanne Lorenzer schöpft ihre Anregungen aus der Natur, die im Überfluss im Mangfalltal vorhanden ist – und aus Menschen. Oft hält sie spontane Begegnungen mit Menschen mit einer kleinen Kamera fest – flüchtige Augenblicke. Dabei interessiert sie der (therapeutische) Blick auf den Menschen, dessen Innerstes sie in Form abstrakter Figurinen auf der Leinwand festhält.