Auszubildende Verena Cyllok

Das erste Jahr mit Erfolg bestanden

26.09.2021

Seit einem Jahr ist Verena Cyllok die erste Auszubildende im Valleyer Schloss Bräu. Durch ihre Familie ist sie eng verbunden mit der Brauerei und nach dem Abitur stand schnell fest: Brauerin und Mälzerin – das ist der richtige Beruf für die junge Valleyerin. Zeit für einen Rückblick und ein Interview mit Braumeister Andreas Forstner über das erste Jahr.

Andreas, wie geht es Dir mit Verena an Deiner Seite in der Brauerei?

Gut, wir sind ein richtig gutes Team geworden

Was schätzt Du an Verena besonders?

Verena ist interessiert, sehr motiviert und lernt schnell. Ihr Interesse ist mir schon beim Praktikum aufgefallen. Sie hat viel nachgefragt, wollte viel wissen und sie hat mir bei allem, was ich getan habe, aufmerksam über die Schulter geschaut. Und außerdem hat sie in der Berufsschule ein super Zeugnis erreicht.

Kann sie Dich schon voll vertreten?

Sie kann natürlich nach dem ersten Lehrjahr nicht alles – aber tatsächlich kann ich ihr mittlerweile viele Aufgaben selbstverständlich übertragen. Wenn was unklar ist, fragt sie sofort nach. Ich kann mich auf sie verlassen. Und wenn wir zu zweit sind, kann ich viel mehr wegarbeiten und Zusatzaufgaben erledigen, zu denen ich während der täglichen Arbeit alleine kaum komme.

In einem kleinen Betrieb wie dem Valleyer Schloss Bräu muss die Auszubildende wahrscheinlich auch viel mehr von Anfang an lernen und übernehmen, oder?

Natürlich, Verena lernt hier in kurzer Zeit viel mehr als in einem großen Betrieb. Sie muss vom Probeziehen bis zum Fassfüllen, Eingangskontrolle der Rohstoffe bis zum Fässer waschen alles machen. In großen Betrieben gibt es oft für jeden einzelnen Arbeitsgang Spezialisten, die nichts anderes wie beispielweise Bierproben ziehen.

Brauen ist ein körperlich anstrengender Beruf. Oft müsst Ihr schwere Malzsäcke tragen und allein das Gewicht der großen Schläuche beim Schlauchen und Abfüllen braucht Kraft. Seid Ihr, weil Verena eine Frau ist, an Grenzen gestoßen?

Klar gibt es die eine oder andere Herausforderung, wenn die Kraft nicht reicht. Aber wir haben im Laufe der Zeit immer gute Lösungen gefunden. Wir haben eine kleine, ausklappbare Treppe besorgt, die Verena nutzen kann, wenn sie nicht groß genug ist. Und bei den Malzsäcken schöpft sie mit einem großen Becher einen Teil des Inhalts direkt in den Schrotrumpf.

Gab es Einschränkungen während der Lehrzeit durch Corona?
Bei uns im Betrieb nicht. Wir mussten allerdings das nachholen, was durch den Ausfall der Schulzeit während Corona entstanden ist. Das betrifft vor allem die Praxis. Und da sind wir als kleiner Betrieb durchaus im Nachteil – wir haben halt nicht alle Vorrichtungen. Aber wir haben versucht, so viel als möglich im praktischen Bereich reinzuholen.

Gibt es Pläne für Verena im zweiten Lehrjahr?

Ja und jetzt hat unser kleiner Betrieb wieder Vorteile. Wir planen, eine kleine Brau- und Handabfüll-Anlage zu kaufen und wollen dann gemeinsam Spezialbiere brauen. Da kann Verena experimentieren, Hopfensorten und Geschmacksrichtungen ausprobieren.

Dann wünschen wir Euch beiden ein gutes zweites Lehrjahr und wir freuen uns schon auf Verena’s Valleyer Spezialbiere. Danke fürs Interview, Andreas!